Zum Ende des Jahres mehren sich die Feiertage. Amerikanische Feste werden gefeiert und die deutschen Feiertage oder besser gesagt, die Feste, die in Deutschland üblicherweise mit Kindern gefeiert werden, findet man auch verstärkt zum Jahresende. Das muss ja nicht unbedingt ein Feiertag sein. Ich meine St. Martin, Nikolaus, Weihnachten und auch der Karneval im Februar. Ich weiß natürlich nicht, wie wir in Deutschland diese Feste als Familie begangen hätten. Wahrscheinlich hätten wir sie nicht anders gefeiert, wie hier. Der große Vorteil als Expat Familie…es kommen noch die Feste des Gastlandes dazu. So kommen wir gerade gar nicht aus dem Feiern wieder raus. Im November stehen in den USA zwei amerikanische Feste im Mittelpunkt: Halloween und Thanksgiving. Beide werden groß gefeiert, bevor dann in die Holiday Season startet.
Amerikanische Feste mitfeiern
Klar kennen wir deutschen die klassischen amerikanischen Feste, aber sie werden hier doch ein bisschen anders gefeiert, als wir es in Deutschland nachahmen. Heute erzähle ich dir, wie unsere Erfahrungen sind und wie überrascht ich von den amerikanischen Festen bin.
Halloween ist ein fröhliches Fest
Anders als in Deutschland macht hier niemand einen „trick“, auch wenn es zum Spruch dazugehört. Schon die Kleinsten kennen die Regeln des friedlichen Feierns. Dazu gehört: man klopft oder klingelt nur da, wo dekoriert ist, Licht brennt oder es hängt ein Hinweis an der Tür. Man sieht den Häusern und Wohnungstüren nämlich sehr genau an, ob man erwartet wird oder nicht. Wer nicht zu Hause ist und trotzdem etwas verteilen möchte, der stellt ein Schale mit „treats“ vor die Tür.
Ein Kostüm trägt auch der Hund
Bei uns in der Nachbarschaft ist es so üblich, dass nach einer kleinen Parade, die Kinder durch die Straßen ziehen und die Anwohner vor ihren Häusern sitzen und „treats“ verteilen.
Noch ein weiterer sehr auffälliger Unterschied: die Kostüme! Während sich in Deutschland fast ausnahmslos gruselig verkleidet wird, ist das hier komplett anders. Die Deko und die Snacks sind zwar gruselig, die Kostüme aber keineswegs. Die absolute Mehrheit der Kinder trägt ein fröhliches Kostüm: Disneyfiguren oder Tiere waren hier der Trend. Apropos Tiere: auch die Hunde sind verkleidet. Eigentlich ist alles verkleidet, was sich bewegen kann, auch die Kinderwagen!
In den USA wird jeder zum Halloweenfan
Es gibt in der Zeit zahlreiche, tolle Veranstaltungen. In den größeren Wohnkomplexen sind Halloween Partys für die Bewohner, aber auch die Schulen veranstalten kleine Paraden. Was aber jedes Mal nicht erlaubt ist, sind Maskierungen des Gesichts.
Ich durfte jetzt schon zum zweiten Mal Halloween in New York feiern und wie ihr sehr, es gehört mit zu meinen Lieblingsfesten. Ich war vorher kein Halloweenfan…ganz im Gegenteil.
Thanksgiving, das Familienfest
Thanksgiving ist am vierten Donnerstag im November. Für die Amerikaner ist es das Familienfest im Jahr, wie für uns Deutsche Weihnachten. Schon am Mittwochnachmittag sind die Flughäfen und Highways voll, da alle zu ihren Familien fahren. Die öffentliche Schule hörte bei uns schon mittags statt nachmittags auf. Davor durften wir Eltern zum Thanksgiving lunch kommen. Traditionell gab es Pumpkin Pie. Der Arbeitgeber meines Mannes war sogar auch schon am Mittwoch großzügig und alle Mitarbeiter durften früher nach Hause gehen.
Thanksgiving feiern ohne Familie
Für die, die an dem Tag nicht zu ihren Familien reisen können veranstaltet der Arbeitgeber von meinem Mann jedes Jahr ein großes Event. Jeder darf Gäste mitbringen und es ist ein ausgelassenen Fest.
Wir haben uns im Vorfeld die Thanksgiving Parade angeschaut und sind dann mit einer anderen Expatfamilie zum Event direkt am Times Square.
Geheimtipp in New York: Ballon Infiltration am Vorabend
Dieses Jahr haben wir uns sogar die Ballon Infiltration am Vorabend angeschaut. Ich dachte, das wäre ein kleiner Geheimtipp und wir würden mit ein paar anderen die Straße entlang bummeln und dabei zuschauen, wie die Ballons gefüllt werden. So hatte ich es zumindest letztes Jahr verstanden. So war es aber gar nicht. Es war ein riesiger Menschenauflauf…hunderte, nein tausende, nein zehntausende Menschen waren unterwegs, um sich das Spektakel anzuschauen. Die Ballons werden jedes Jahr zwischen der 77. und 81. Straßen direkt am Central Park aufgeblasen und man kann sie direkt aus der Nähe betrachten.
Wenn man weiß, wie es läuft
Hätten wir im Vorfeld gewusst, dass der Zugang nur über die 74. Straße erfolgt, wären wir nicht erst bis 81. Straße mit der Metro gefahren. So mussten wir ganz außen rum bis zum Eingang laufen. Schon ein Block vorher kamen wir nur noch langsam vorwärts. Es erfolgte eine Taschenkontrolle und wir wurden in drei Schleifen über den Central Park West geführt. Es war saukalt und der Wind wurde immer eisiger. Aber es hat sich gelohnt. Nach 2 Stunden Laufen, Warten, Schlange stehen, standen wir vor den ersten Ballons. Gigantisch, ein absoluter New York Tipp! Aber kein Geheimtipp;-)
Wenn du mal typische amerikanische Feste mitfeiern möchtest, dann empfehle ich dir zu Halloween oder zu Thanksgiving in die USA zu reisen. Ich hoffe, Dir hat der kleine Einblick in die amerikanischen Feste gefallen. In meinem nächsten Blogbeitrag erzähle ich dir von unseren Weihnachtsritualen an unserem ersten Weihnachten in New York. Ich werde oft gefragt, ob wir hier anders feiern.
Wenn du mehr über unseren New York Alltag mit Familie lesen möchtest, dann schau mal auf diesen Blogpost von mir!
Bis bald
Katja