In unserem amerikanischen Umfeld ist es ganz normal viele Kinder zu haben. Eigentlich kenne ich keine Mama, die nur ein Kind hat. Spätestens nach dem ersten Geburtstag werden die Bäuche der Mamas wieder runder…ein zweites Kind ist unterwegs. Oft werde ich darauf angesprochen, dass doch nach zwei Mädchen sicher bald ein Junge den Papa zu Hause verstärkt.
Von meinen deutschen Freundinnen werde ich dagegen oft gefragt, ob das Leben mit zwei Kindern, ohne Großeltern in der unmittelbaren Nähe und einem Papa, der viel arbeitet, nicht total anstrengend ist. Aber ich denke, dass ein Leben mit zwei Kindern einfacher ist. Zumindest meistens!
Zwei Kinder unter zwei – wie habe ich das im ersten Jahr geschafft?
Das erste Jahr war hart und ich habe mich oft gefragt, wie ich den Alltag schaffen soll! Mima war noch keine zwei Jahre alt, als Momo auf die Welt kommt. Das hatte aber auch den Vorteil, dass sie keine Eifersucht kannte und Momo ganz schnell einfach dazu gehört. Sie konnte sich nach wenigen Wochen gar nicht mehr daran erinnern, wie es ohne Momo war. Ich habe Mima von Anfang an in alles mit eingebunden. Sie durfte beim Wickeln helfen, mit Momo zusammen baden und beim Stillen haben wir immer gemütlich ihre Lieblingsbücher gelesen. Das klappte alles sehr gut…nur das zu Bett bringen, besser gesagt der Abend war für mich eine absolute Herausforderung.
Momo wurde schon gegen 19h so müde, dass sie ins Bett musste. Mima brauchte aber sehr lange beim Abendbrot und wollte, dass auch Momo noch dabei ist, so dass ich mich am liebsten geteilt hätte. Aber irgendwie haben wir es zu dritt hinbekommen. Die Monate vergingen, Mima wurde älter und irgendwann hat es geklappte, dass Momo früher ins Bett durfte. Mima hat dann alleine ihr Brot aufgegessen und die Mama ist schon einmal ins Schlafzimmer und hat Momo gestillt.
Ehrlich gesagt, empfand ich den Abend im Nachhinein als anstrengendste Zeit. Die Nächte waren in den ersten 10 Monaten ziemlich problemlos. Mima hat in ihrem Bett geschlafen und ist auch gar nicht auf die Idee gekommen zu uns ins Schlafzimmer zu kommen. Momo lag bei uns mit im Schlafzimmer und ist auch nach dem Stillen sofort wieder eingeschlafen.
Wir fanden schnell einen Rhythmus, so dass die Bedürfnisse beider Kinder befriedigt wurden.
Das zweite Jahr war schon entspannter…zumindest meistens
Je älter beide werden, desto mehr beschäftigen sie sich miteinander. Mima ist eine tolle, sehr soziale große Schwester und hilft gerne, wenn Momo etwas noch nicht kann. Sie ist manchmal zwar ein bisschen übereifrig, aber glücklicherweise ist das Verständnis immer so gut, dass sie auch Momo Sachen alleine ausprobieren lässt.
Zwei Schwestern können aber auch eine Menge Quatsch zusammen machen und sich gegenseitig auf gefährliche Gedanken bringen und wenn man mal zwei Minuten nicht aufpasst, kann eine Menge passieren. Da verfluche ich ein zweites Kind schon manchmal;-) Beide klettern wahnsinnig gerne. Und so wird immer noch jede Gelegenheit genutzt, wenn ich mal mit dem Rücken zu ihnen stehe. Beim Abendbrot machen war es mal ziemlich still in ihrem Zimmer…ich meine so verdächtig ruhig. Mittlerweile weiß ich: Wenn es ruhig ist, dann muss ich schnell schauen. Klar sie konnten auch beide nichts sagen, weil sie zu sehr damit beschäftigt waren ins Gitterbett hereinzuklettern und dann Kopfüber wieder herauszuklettern. Bei zwei Kindern würde ich nie wieder ein Bettchen ohne Schlupfsprossen kaufen.
Zweites Kind – unterwegs ist immer ein Spielkamerad dabei
Richtig entspannt finde ich es immer, wenn wir zu dritt oder zu viert unterwegs sind. Mima und Momo spielen gerne zusammen und so haben wir dann auch mal Zeit für uns als Eltern. Das hört sich jetzt wahrscheinlich ziemlich blöd an, aber wahrscheinlich wird man einfach auch als zweifache Mutter genügsamer. Wie ist das dann nur mit drei oder vier Kindern?
Mit einem Kind hatte ich bei vielen Unternehmungen immer noch die Hoffnung, doch auch noch etwas Zeit nur für mich und meine Gedanken und Bedürfnisse zu haben. Jetzt rechne ich gar nicht mehr mit einem solchen Fall und genieße es einfach viel mehr, weil ich sehe, wie schnell die Kleinen groß werden. Wenn wir unterwegs sind bin ich entspannter, da meine Erwartungen mit der Realität übereinstimmen. Ich kann mit unseren zwei Kindern die Momente viel besser genießen, anstatt immer zu hoffen, dass ich meine Bedürfnisse doch endlich mal wieder in den Vordergrund stellen kann. Ein zweites Kind kann also auch entspannen! Die Zeit wird sicher wiederkommen und dann werde ich traurig sein, dass die Kinder lieber ohne uns Eltern etwas machen.
Geschwisterliebe ist etwas Besonderes
Geschwister sind doch was tolles! Wenn ich an meine Kindheit zurück denke…was hätte ich nur ohne meine beiden Schwestern gemacht! Wer hätte sich mit mir gegen unsere Eltern „verbündet“? Wer hätte mich beim ersten Liebeskummer getröstet? Auch jetzt finde ich den Austausch mit meinen Geschwistern immer schön. Klar man sieht sich selten, jeder führt sein eigenes Leben. Aber Geschwister bleiben Geschwister…ein Leben lang. Man streitet sich…man liebt sich.
Je älter sie werden, desto mehr merke ich bei Mima und Momo, wie wichtig der andere für sie ist. Sie haben eine ganz besondere Verbindung, wie sie Geschwister nun mal haben. Durch unsere Umzüge und das Leben als Expat wechselt natürlich auch unser Umfeld ziemlich viel. Für Beide sind wir und der jeweils andere der feste Anker. Freunde kommen und gehen leider schnell.
Zwei Kinder unter zwei ist für mich die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Unser Leben mit unseren beiden Kindern ist einfach perfekt und ein Leben ohne zweites Kind kann ich mir nicht vorstellen!
Wenn du mehr über unseren Alltag lesen möchtest, dann schau doch mal auf meinen Beitrag zu meinem Alltag mit zwei Kindern!
Bis bald,
Katja
Sehr schön beschrieben! Danke fürs teilen. Da bekommt man auch als nicht – Mutter einen Eindruck 😉 LG Katharina
Das freut mich, liebe Katharina!
wir haben auch zwei, aber mit einem Unterschied von 6 Jahren
Waren bei euch dadurch die ersten Jahre einfacher? Lg Katja
Toll geschrieben Katja,mir geht’s genauso 😍lg
Danke, liebe Katja. Genieße es!
Hallo
Wir haben Drei Kids unter Vier! Meine Zeit kommt da auch oft zu kurz, doch wir können es uns gar nicht mehr anders vorstellen. Da mein Mann unregelmässig arbeitet und oft Wochenweise in Kursen ist, muss ich mich allein gut organisieren können. Grosseinkäufe oder alle baden geht schon ganz gut. Die Jüngste ist nun 5 Monate und kann sich gut nebenbei mal allein bespassen.
Meine Zeit zum nähen, basteln und backen kommt irgendwann wieder zurück 🙂
Geniess deine Girls
Liebe Hendrika, drei Kinder unter vier…das hört sich nach viel Arbeit an. Hut ab! Nähen, basteln und backen kann man ja noch sein ganzes Leben😂🤣 und bei drei Kids hast du ja bald viel Unterstützung. Liebe Grüße Katja
Hallo,
ich freue mich immer unheimlich, wenn ich irgendwo lese, dass das zweite Jahr leichter wird ;-). Das habe ich jetzt schon von mehreren Bekannten gehört: Halte einfach das erste Jahr durch! Ich habe zwei Jungs mit 20 Monaten Abstand, der Große 2 Jahre und der Kleine fast 7 Monate.
Die Umstellung von keinem Kind auf eins war für mich sehr, sehr schwer – ein echter Schock! Beim zweiten habe ich dann einfach gesagt: „Wir haben jetzt mindestens ein Jahr Ausnahmezustand, in dem vieles nicht so laufen wird, wie ich das eigentlich gerne hätte. Augen zu und durch! Die Zeit vergeht letztendlich so schnell.“ Dadurch, dass ich das voll akzeptiert habe, fand ich die Umstellung jetzt grundsätzlich gar nicht so schwer. Es ist manchmal mega stressig und chaotisch, klar – aber darauf war ich jetzt total eingestellt. Und es ist auch total schön, die beiden zusammen zu sehen. Auch wenn wir momentan noch quasi keine Zeit für uns haben – aber auch das wird wiederkommen.
Und jetzt schon nur noch 5 Monate bis zum Ende des berühmten ersten Jahres… 😀
Liebe Grüße
Sandra
Ja, das verflixte erste Jahr! Ich glaube auch immer, dass das eine Einstellungssache ist. Man weiß ja einfach beim zweiten, was auf einen zukommt. Dir wünsche ich immer gute Nerven;-) LG Katja
Liebe Sandra, ja auf die innere Einstellung kommt es immer viel an. Bei uns ist gerade NR. 3 auf die Welt gekommen. Klar es bleibt viel liegen…das merke ich auch an meinem Blog. Aber man weiss ja jetzt, das das erste Jahr blöd ist. Dann wird es besser und, wenn sie zur Schule kommen, dann sind sie schon ziemlich selbstständig. Liebe Grüße Katja